Facharzt Kinderchirurgie: Weiterbildung, Inhalte, Dauer

Die Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie stellt eine zentrale Etappe in der medizinischen Ausbildung dar und eröffnet Ärzten die Möglichkeit, sich auf die operative Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu spezialisieren. Sie verbindet fundierte chirurgische Kenntnisse mit einem tiefen Verständnis für die besonderen physiologischen und psychologischen Bedürfnisse junger Patienten. In diesem Artikel werden die Inhalte, Anforderungen und Perspektiven der Facharztweiterbildung in der Kinderchirurgie vorgestellt.

Facharzt Kinderchirurgie – Tätigkeiten

Kinderchirurgen kümmern sich um die chirurgische Versorgung von Kindern und Jugendlichen – von der Geburt bis zum Ende des körperlichen Wachstums. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Diagnose und Behandlung von angeborenen Fehlbildungen sowie von speziellen Erkrankungen im Kindesalter. Dabei nutzen sie modernste Operationstechniken und arbeiten oft eng mit anderen Fachärzten zusammen, um eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Mehr zu Karriere, Aufgaben und Gehalt in der Fachrichtung hier:

• Als Kinderchirurg arbeiten – Karriere und Aufgaben in der Kinderchirurgie

Übersicht aller Facharztausbildungen und Fachrichtungen:

• Facharztausbildungen in der Schweiz
• Facharztrichtungen Schweiz

Weiterbildung Facharzt Kinderchirurgie – Voraussetzungen

Um die Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie beginnen zu können, ist zunächst ein abgeschlossenes Medizinstudium mit eidgenössischem Arztdiplom erforderlich.

Weiterbildung Facharzt Kinderchirurgie – Dauer und Gliederung

Die Weiterbildung zum Kinderchirurgen umfasst insgesamt sechs Jahre. Sie wird in folgende Teile aufgeteilt:

4 bis 5 Jahre fachspezifische Weiterbildung

Dieser Abschnitt widmet sich der klinischen Kinderchirurgie. Mindestens für ein Jahr muss die Weiterbildungsstätte gewechselt werden. Weiterbildungsstätten der Kategorie B können für maximal drei Jahre angerechnet werden und Weiterbildungsstätten der Kategorie C für maximal ein Jahr. Während der gesamten Weiterbildungszeit muss ausserdem mindestens ein Jahr an einer Universitätsklinik absolviert werden.

1 bis 2 Jahre nicht fachspezifische Weiterbildung

Dieser Abschnitt der Weiterbildung widmet sich der allgemeinen chirurgischen Ausbildung. Er muss an anerkannten Weiterbildungsstätten für die Fachrichtungen Chirurgie, Orthopädischen Chirurgie und Traumatologie, Handchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Urologie, Gefässchirurgie, Herz- und thorakalen Gefässchirurgie, Oto-Rhino-Laryngologie, Thoraxchirurgie oder Gynäkologie und Geburtshilfe absolviert werden. Maximal ein Jahr kann ausserdem an in einer anderen klinischen Disziplin verbracht werden. Die nicht fachspezifische Weiterbildung  schliesst mit dem Basisexamen oder dem Zertifikat des bestandenen Core Surgical Curriculums ab.

Zusätzliche Leistungserfordernisse

Zusätzlich müssen während der Weiterbildung an folgenden Vorträgen teilgenommen beziehungsweise folgende Leistungen erbracht werden:

• 2 Hospitationen von mindestens je 1 Woche Dauer an 2 verschiedenen für Kinderchirurgie anerkannten Weiterbildungsstätten in der Schweiz
• 3 Kongressbesuche in Kinderchirurgie
• 1 Besuch eines Weiter- und Fortbildungstages der SGKC
• 1 AO-Basiskurs oder ein gleichwertiger Kurs in Traumatologie und Osteosynthese von mindestens fünftägiger Dauer
• 1 Kurs in Notfallmedizin
• 1 Vortrag, gehalten auf einem kinderchirurgischen Kongress
• Verfassen einer wissenschaftlichen Publikation als Erst- oder Letztautor in einer peer-reviewten Zeitschrift oder eine anerkannte Dissertation
• Erwerb des Fähigkeitsausweises „Strahlenschutz in der Kinderchirurgie“ gemäss den entsprechenden Richtlinien

Facharzt Kinderchirurgie – Inhalte der Weiterbildung

Die Inhalte in der Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie sind in verschiedene Kategorien aufgeteilt. Insbesondere Kenntnisse in Ethik, Gesundheitsökonomie, Pharmakotherapie, Patientensicherheit und Qualitätssicherung sind Teil des Lernzielkatalogs.

Zu erlernende Kenntnisse

• normales und pathologisches Wachstum und physische Entwicklung während des Säuglingsalters, der Kindheit und der Adoleszenz
• Grundkenntnisse in Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Erkrankungen im Neugeborenen-, Säuglings- und Kindesalter
• Rehabilitationsmassnahmen
• Massnahmen zur Prävention von chirurgischen Krankheiten und Unfällen vom Säuglingsalter bis zur Adoleszenz.
• Qualitätssicherung
• Überprüfung der Wirksamkeit von Therapieplänen durch sachgerechte Aufzeichnungen und periodische Kontrollen
• Auffinden medizinischer Informationen in Publikationen und Datenbanken
• Beurteilung der Wertigkeit und Fehlerquellen von klinischen Studien
• Interpretation und Anwendung der Referenzwerte («evidence-based» Medizin)
• Kenntnisse der Gesetze, Verordnungen und Reglemente, welche die ärztliche Tätigkeit betreffen
• Kinderschutz
  • Wichtigkeit des Kinderschutzes und Erkennen von Symptomen physischer und psychischer Misshandlung und Vernachlässigung sowie sexueller Ausbeutung
• Patientensicherheit
  • Fähigkeit, mit Zwischenfällen und Fehlern umzugehen und aktiv mit einem Zwischenfallmeldesystem zu arbeiten
• Chirurgische Kenntnisse
  • Befähigung zur selbständigen Beurteilung und Versorgung häufiger kinderchirurgischer Erkrankungen, Verletzungen und anderer Notfallsituationen
  • Erlangung chirurgischer Kenntnisse über das ganze Gebiet der Kinderchirurgie auf der Grundlage wissenschaftlichen, kritischen und ökonomischen Denkens, fundierter Kenntnisse und Fertigkeiten, ständiger Fortbildung sowie des Einbezugs des Patienten und seines Umfelds

Theoretische und praktische kinderchirurgische Kenntnisse und Fertigkeiten

• Vertiefte Kenntnisse von Embryologie, Epidemiologie, Ätiologie, Pathogenese und Prognose kinderchirurgischer (einschliesslich pränatal diagnostizierter) Fehlbildungen, Erkrankungen und Verletzungen
• Pathophysiologie
• Fähigkeit zur Beurteilung und Behandlung von Trauma und Polytrauma
• Vertiefte Kenntnisse der allgemeinen Diagnostik, inkl. instrumenteller Untersuchungsverfahren wie Endoskopie, Probeexzision, Probepunktion sowie Fähigkeit zur Integration deren Resultate in den Behandlungsplan
• Indikationsstellung zu den wichtigsten diagnostischen Hilfsuntersuchungen und Interpretation deren Resultate im Rahmen der entsprechenden Krankheitsbilder, sowie Kenntnis deren Risiken und Kosten
• Indikationsstellung und Durchführung der operativen und konservativen Behandlung kinderchirurgischer Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen (dazu gehören: selbständige Durchführung der im Operationskatalog aufgeführten Eingriffe und Assistenz bei operativen Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade, die Verbands- und Gipstechnik sowie Prophylaxe, Früherfassung und Behandlung postoperativer Komplikationen)
• Schmerzbekämpfung und Sedation
• Vertiefte Kenntnisse der Grundlagen der Wiederbelebung, der Intubation und der künstlichen Beatmung, der Schocktherapie, der Infusions- und Bluttransfusions-Therapie
• Fähigkeit zur Durchführung primärer Reanimationsmassnahmen und Behandeln lebensbedrohlicher Zustände beim polytraumatisierten Patienten
• Befähigung zur operativen und nichtoperativen Behandlung des stumpfen Bauchtraumas
• Grundsätze der Intensivmedizin
• Lokal- und Leitungsanästhesie und Prinzipien der regionalen und allgemeinen Anästhesie
• Vertiefte Kenntnisse und Anwendung von Asepsis, Desinfektion und Sterilisation. Vertiefte Kenntnisse von Prophylaxe und Behandlung kinderchirurgischer Infektionen
• Wissen um die Prinzipien der Abläufe beim Massenanfall (Katastrophenmedizin)
• Fähigkeit zur Einleitung der postoperativen Nachsorge und Rehabilitation
• Fähigkeit zur Elternberatung bei pränatal diagnostizierten Fehlbildungen
• Kenntnisse über die rechtliche Situation des Kindes

Operationskatalog für die Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie

Während der fachspezifischen Weiterbildung muss folgender Operationskatalog erfüllt werden. Die genannten Operationen müssen dabei in genannter Zahl entweder als Operateur oder als Assistent durchgeführt werden. Ausserdem wird einigen Operationen ein Kompetenzgrad zugeordnet:

• Kompetenzgrad 1: Der Eingriff kann unter Anleitung ausgeführt werden.
• Kompetenzgrad 2: Der Eingriff wird in der Regel selbständig ausgeführt (braucht gelegentlich Hilfe).
• Kompetenzgrad 3: Der Eingriff kann selbstständig ausgeführt werden.

Viszerale Chirurgie

Allgemeine Eingriffe

• Leistenhernien- (Hydrozele-) Operation bei Kindern: 30 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Leistenhernienoperation bei Säuglingen: 20 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Nabelhernienoperation: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Pyloromyotomie: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Appendektomie: 50 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Anorektale Chirurgie inkl. Biopsien (Rektoskopie allein nicht eingeschlossen): 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Diagnostische Laparotomie, diagnostische Laparoskopie: 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Gastrointestinale Endoskopie: 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Gastrostomie, Ileostomie, Kolostomie: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Genähte intestinale Anastomose: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 2

Spezialisierte Eingriffe

• Operation der Zwerchfellhernie oder Eventration
• Fundoplikatio
• Operation bei traumatischer Magenverletzung
• Bariatrische Chirurgie
• Ladd-Operation
• Rekonstruktive Chirurgie bei Morbus Hirschsprung
• Chirurgie bei Darmobstruktion
• Darmverlängerungsverfahren
• Operation bei Analatresie
• Chirurgie bei persistierender Kloake
• Analsphinkterotomie
• Chirurgie beim Rektumprolaps
• Cholezystektomie
• Chirurgie bei Choledochuszyste
• Chirurgie bei Gallengangatresie
• Chirurgie bei Pankreasverletzungen
• Chirurgie bei Pankreastumoren
• Chirurgie bei Lebertumoren
• Splenektomie (teilweise, total)
• Resektion von Milzzysten
• Chirurgie bei Lebertrauma
• Operation bei Duodenalatresie
• Operation bei Darmatresie
• Operatives Management von Gastroschisis/Omphalozele (1 Patient = 1 Fall)
• Chirurgie bei nekrotisierender Enterokolitis
• Resektion eines sakrokokzygealen Teratoms
• Chirurgie bei intraabdominellen Tumoren

Gesamtsumme der viszeralchirurgischen Eingriffe:

• Eigenständig als Operateur: 150
• Als Assistent: 40

Thoraxchirurgie

Allgemeine Eingriffe

• Einlage einer Thoraxdrainage: 3 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Thorakotomie, Thorakoskopie: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 3

Spezialisierte Eingriffe

• Resektion intrathorakaler Tumoren
• Korrektur von Thoraxwanddeformitäten
• Aortopexie
• Chirurgische Behandlung komplizierter Pneumonie
• Lobektomie der Lunge
• Lungenresektion
• Keilresektion der Lunge
• Operation bei Ösophagusatresie
• Operation bei kongenitaler Zwerchfellhernie

Gesamtsumme der thoraxchirurgischen Eingriffe:

• Eigenständig als Operateur: 5
• Als Assistent: 25

Kopf- und Halschirurgie

Allgemeine Eingriffe

• Resektion des Ductus thyreoglossus und von Kiemenbogenanomalien: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Tumorresektion: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Abszessinzision: 3 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Tumorbiopsie: 3 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Chirurgischer Gefässzugang: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2

Gesamtsumme der Eingriffe im Bereich Kopf- und Halschirurgie:

• Eigenständig als Operateur: 10

Urologie

Allgemeine Eingriffe

• Operation bei Kryptorchismus, inguinaler Zugang: 40 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Operation bei Kryptorchismus, laparoskopischer Zugang: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Operation bei Verdacht auf Hodentorsion: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Operation bei Verdacht auf Ovarialtorsion: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Zirkumzision: 30 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Urethrozystoskopie: 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Operationen am Ureter (Anastomosen, Reimplantationen): 5 Eingriffe als Operateur, 5 Eingriffe als Assistent – Kompetenzgrad 2

Spezialisierte Eingriffe

• Niere, Ureter, Blase (mindestens 10 Eingriffe):
  • Pyeloplastik
  • Nephrektomie, Heminephrektomie, partielle Nephrektomie
  • Ureter-Reimplantation (extravesikal, intravesikal)
  • Vesikostomie, Harnableitung
  • Operation bei Blasenekstrophie
  • Chirurgische Behandlung von Urachusresten
  • Kontinente Harnableitung (Mitrofanoff/Monti)
  • Blasenaugmentation
  • Inkontinenzchirurgie (Schlinge, AMS)
  • Chirurgische Behandlung von Blasen- oder Nierentumoren

Männliche Genitale (mindestens 10 Eingriffe)

• Korrektur von glandulärer, koronarer oder peniler Hypospadie
• Korrektur von penoskrotaler oder perinealer Hypospadie
• Revisionsoperationen bei Hypospadie
• Korrektur von Epispadie
• Korrektur von Penistorsion, Penisverkrümmung, „webbed penis“, „buried penis“
• Chirurgische Behandlung von Varikozele
• Chirurgische Behandlung (offen) anderer Urethrapathologien
• Chirurgische Behandlung von Hodentumoren

Weibliche Genitale (mindestens 5 Eingriffe)

• Chirurgische Behandlung von Vaginalatresie
• Chirurgische Behandlung weiblicher DSD
• Chirurgische Behandlung von Ovarialpathologien (ausser Torsion)
• Interventionelle Endoskopie (mindestens 5 Eingriffe)
• Endoskopische Behandlung von vesikoureteralem Reflux
• Endoskopische Behandlung von Ureterozelen
• Endoskopische Behandlung von Urethra- oder Sphinktererkrankungen

Verschiedenes

• Behandlung von Urolithiasis (operativ oder ESWL)

Gesamtsumme Urologie:

• Eigenständig als Operateur: 110
• Als Assistent: 30

Trauma

Allgemeine Eingriffe

• Geschlossene Reposition von Frakturen (ohne Osteosynthese): 50 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Reposition und interne Fixation extraartikulärer Frakturen (obere Extremität): 30 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Reposition und interne Fixation extraartikulärer Frakturen (untere Extremität): 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Chirurgische Versorgung von Sehnenverletzungen, Gefässverletzungen oder peripheren Nervenverletzungen: 5 Eingriffe als Operateur, 10 Eingriffe als Assistent – Kompetenzgrad 2

Spezialisierte Eingriffe

• Bewegungsapparat – obere Extremität
• Reposition und interne Fixation von Gelenkfrakturen
• Chirurgische Versorgung von Bandverletzungen
• Arthroskopie
• Chirurgische Behandlung von Osteomyelitis
• Biopsie oder Exzision von Knochentumoren
• Bewegungsapparat – untere Extremität
• Reposition und interne Fixation von Gelenkfrakturen
• Chirurgische Versorgung von Bandverletzungen
• Operative Behandlung von Beckenverletzungen
• Arthroskopie
• Chirurgische Behandlung von Osteomyelitis
• Biopsie oder Exzision von Knochentumoren

Gesamtsumme Traumatologie:

• Eigenständig als Operateur: 100
• Als Assistent: 40

Plastische und Rekonstruktive Chirurgie

Allgemeine Eingriffe

• Chirurgie bei Weichteilverletzungen: 50 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Erstversorgung und Behandlung von Verbrennungsverletzungen (Beurteilung, Débridement, Verband): 20 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Exzision von Haut- oder Weichteiltumoren: 10 Eingriffe – Kompetenzgrad 3
• Hauttransplantationen: 5 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Chirurgische Behandlung komplexer Wunden (inkl. Vakuumtherapie): 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Lokale Lappenplastiken zur Defektdeckung der Haut: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Escharotomie: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Fasziotomie: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2

Spezialisierte Eingriffe

• Gewebeexpansion
• Freier Gewebetransfer
• Amputation / Stumpfrevision
• Rekonstruktion komplexer Gesichtsverletzungen (Augenlider, Nase, Lippen, Ohren)
• Elektive Operationen an der Nase
• Elektive Operationen am Ohr
• Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalt-Chirurgie
• Elektive Operationen an der Brust
• Exzision grosser oder riesiger kongenitaler Nävi
• Tangentiale Exzision bei Verbrennungsverletzungen
• Chirurgie bei Gefässanomalien
• Narbenlösung

Gesamtsumme Plastische und Rekonstruktive Chirurgie:

• Eigenständig als Operateur: 100
• Als Assistent: 20

Handchirurgie

Allgemeine Eingriffe

• Korrektur postaxialer Polydaktylien: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Lösung bei angeborenem Schnappdaumen oder -finger: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2
• Exzision eines Handgelenksganglions: 2 Eingriffe – Kompetenzgrad 2

Spezialisierte Eingriffe

• Syndaktylielösung
• Korrektur von präaxialer Polydaktylie
• Opponensplastik der Hand
• Pollicisation (Daumenersatz aus einem Finger)
• Rekonstruktion bei Spalthand
• Korrekturosteotomien bei angeborenen Fehlbildungen
• Korrektur von Amnionband-Syndrom
• Korrektur der Handgelenksstellung bei radialer Klumphand
• Knochendistraktion
• Korrektur anderer komplexer Handfehlbildungen

Gesamtsumme Handchirurgie:

• Eigenständig als Operateur: 5
• Als Assistent: 15

Neurochirurgie

Spezialisierte Eingriffe

• Implantation eines subkutanen Reservoirs
• Implantation einer Liquordrainage (CSF-Drainage)
• Implantation eines ventrikuloperitonealen (VP) Shunts
• Implantation eines ventrikuloatrialen (VA) Shunts
• Implantation einer ICP-Messsonde
• Evakuation eines epiduralen Hämatoms
• Evakuation eines subduralen Hämatoms
• Drainage eines subduralen Hygroms
• Anhebung einer Schädelimpressionsfraktur
• Verschluss einer Enzephalozele
• Verschluss einer Myelomeningozele
• Verschluss einer Meningozele
• Resektion eines spinalen Lipoms
• Resektion eines spinalen Dermoids / Einschlusszyste
• Lösung eines tethered cord (fixiertes Rückenmark)
• Operation bei Arachnoidalzyste
• Verschluss eines Schädeldachdefekts
• Implantation einer intrathekalen Baclofenpumpe
• Selektive dorsale Rhizotomie
• Implantation eines Neurostimulators
• Endoskopische oder stereotaktische Gehirnbiopsie
• Epilepsiechirurgie
• Chirurgie bei Tumoren des zentralen Nervensystems

Gesamtsumme Neurochirurgie:

• Eigenständig als Operateur: 10

Weiterbildung Facharzt Kinderchirurgie – Facharztprüfung

Die Facharztprüfung in der Kinderchirurgie besteht aus zwei Teilen. Zunächst erfolgt das Basisexamen Chirurgie, eine schriftliche Prüfung. Inhaber des CSC-Zertifikates (Core Surgical Curriculum) sind davon befreit. Das bestandene Basisexamen oder das CSC-Zertifikat ist Voraussetzung für die Teilnahme an der mündlich-praktischen Prüfung der Fachgesellschaft für Kinderchirurgie.

Die praktisch-mündliche Prüfung gliedert sich in zwei Abschnitte: Im ersten Abschnitt, dem Spot-Test, werden innerhalb von 30 Minuten insgesamt 30 Bilder mit jeweils zwei fallbezogenen Fragen bearbeitet. Im zweiten Abschnitt erfolgt die mündliche Prüfung in den Teilgebieten Neugeborenenchirurgie, Allgemeine Kinderchirurgie, Urologie und Traumatologie. Je Teilgebiet werden ein grosser und ein kleiner Fall geprüft, wobei die Fragen klinische Entscheidungsfindung, Diagnose und Therapieplanung abdecken. Die Prüfung kann auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder mit Einverständnis auch auf Englisch abgelegt werden.

Dokumentation und Logbuch

Während der gesamten Weiterbildungszeit ist ein elektronisches Logbuch zu führen. Darin werden alle Lernziele, die absolvierten Weiterbildungsabschnitte, durchgeführten Operationen, besuchten Kurse und Kongresse sowie weitere relevante Tätigkeiten festgehalten. Das Logbuch bildet die Grundlage für die regelmässige Beurteilung des Ausbildungsfortschritts und stellt eine Voraussetzung für die Zulassung zur Facharztprüfung dar.

Facharzt Kinderchirurgie – Passende Jobs

Kinderchirurgen arbeiten vor allem in Spitälern und Kliniken, wo sie geplante Operationen und Notfälle übernehmen. Ihre Aufgaben reichen von der Versorgung in Notfallabteilungen, Tageskliniken und Intensivstationen bis hin zur Betreuung von Neugeborenen in der Neonatologie und im Perinatalzentrum. Das Fachgebiet vereint damit Akutversorgung und langfristige Betreuung in einem vielseitigen Arbeitsumfeld.

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