
Fachärzte für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie widmen sich im Rahmen ihrer Tätigkeit den Entwicklungsstörungen, Erkrankungen sowie Verletzungen des Bewegungsapparates (also Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen). Orthopädische Chirurgen und Traumatologen versorgen beispielsweise Knochenbrüche und behandeln Patienten mit Verschleisserscheinungen an den Gelenken (Arthrose) oder nach einem Bandscheibenvorfall.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie?
Die Facharztweiterbildung zum Orthopädischen Chirurgen und Traumatologen dauert in der Schweiz insgesamt sechs Jahre. Die Ausbildung gliedert sich in zwei Teile: In die nicht-fachspezifische Basisweiterbildung und die fachspezifische Weiterbildung. Die Weiterbildungszeit wird mit der Facharztprüfung abgeschlossen. Mehr zur Weiterbildung zum Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie:
Übersicht aller Facharztausbildungen und Fachrichtungen in der Schweiz:
Orthopädische Chirurgie und Traumatologie – Aufgaben
Fachärzte für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie stellen im Rahmen ihrer fachlichen Zuständigkeit Diagnosen, führen konservative Behandlungen aber auch Operationen durch und planen die Anschlussbehandlung ihrer Patienten inklusive möglicher rehabilitativer Massnahmen.
Die häufigsten orthopädischen Erkrankungen und Traumata
Zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Orthopädie und Traumatologie zählen:
- Arthrose der Gelenke
- Fehlstellung der Beinachse
- Fehlstellung der Zehen
- Hüftdysplasie
- Schleimbeutelentzündung
- Entzündung der Bizepssehne
- Bandscheibenvorfall
- Knieverletzungen (Kreuzbandriss, Meniskusschädigung)
- Verletzung des Schultereckgelenkes
- Schulterluxation
- Ruptur der Rotatorenmanschette
- Knochenbrüche
Klassische orthopädische und traumatologische Therapieverfahren
Im Folgenden sind klassische orthopädische und traumatologische Therapieverfahren auszugsweise dargestellt.
- Infiltration von Gelenken im Rahmen der Schmerztherapie
- Konservative Versorgung von Knochenbrüchen mittels eines Gipsverbands
- Operative Versorgung von Knochenbrüchen mittels Plattenosteosynthese, Schraubenosteosynthese, Marknagelung oder Zuggurtungsosteosynthese
- Einsetzen einer Bandscheibenprothese
- Operative Versorgung von Verletzungen der Rotatorenmanschette mittels Knochenanker
- Gelenkersatz mittels Prothese
- Rekonstruktion oder Ersatz der Kreuzbänder
- Glättung der Menisken
- Umstellungsoperationen bei Fehlstellungen der Beinachse
Schwerpunkte in der Orthopädie und Traumatologie
Fachärzte für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie können sich in einem der folgenden Schwerpunkte spezialisieren. Die Dauer dieser Spezialisierungsausbildungen beträgt zwischen zwei und drei Jahren.
Klinische Notfallmedizin (SGNOR)
Die Weiterbildungszeit innerhalb dieses Schwerpunktes beträgt zwei Jahre und bildet Ärzte in der Schweiz in der akuten Notfallbetreuung von Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen und Verletzungen aus, welche einer sofortigen Behandlung bedürfen.
Spezialisierte Traumatologie (SGC und SO)
Die Schwerpunktweiterbildung Spezialisierte Traumatologie soll Ärzte dazu befähigen, höhergradige Verletzungen zu behandeln beziehungsweise in der Lage zu sein, Polytraumata im interdisziplinären Setting zu versorgen. Auch in diesem Schwerpunkt beläuft sich die Dauer der Weiterbildung auf insgesamt 24 Monate.
Wirbelsäulenchirurgie (SGNC und SO)
Die Dauer der Weiterbildung zum Wirbelsäulenchirurg dauert insgesamt drei Jahre. Ärzte, die sich auf diesem Gebiet spezialisieren, behandeln beispielsweise Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen, Skoliose, Tumoren oder im Rahmen von komplexen Verletzungen der Wirbelsäule.
Für wen ist die Facharztrichtung interessant?
Wer sich für das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie interessiert, sollte handwerklich begabt und körperlich belastbar sein, da die operativen Eingriffe (Frakturversorgung, Protheseneinbau) körperlich oft sehr anstrengend sein können.
Wo kann man als Orthopädischen Chirurg und Traumatologe arbeiten?
Als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann man sowohl in einer eigenen Niederlassung als auch im Krankenhaus tätig sein. In einer orthopädischen Ordination liegt der Fokus für gewöhnlich überwiegend auf der konservativen Versorgung von Patienten, jedoch ist es auch möglich eigene Patienten als sogenannter Belegarzt in einem Krankenhaus zu operieren. Hierfür ist jedoch das Abschliessen eines gesonderten Vertrages mit der entsprechenden Einrichtung notwendig. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in die medizinische Forschung zu gehen oder das Fachwissen in der Lehre an Studenten und Assistenzärzte weiterzugeben.
Gehalt eines Orthopäden und Traumatologen
Das durchschnittliche Jahresgehalt von Fachärzten für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie liegt bei etwa 120’000 CHF brutto. Mehr zum Arzt-Lohn: