
Die Ophthalmologie, auch Augenheilkunde genannt, ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnostik, Behandlung und Prävention von Erkrankungen und Funktionsstörungen des Auges und der Augenanhangsgebilde befasst. Die Facharztrichtung spielt eine zentrale Rolle im Schweizer Gesundheitssystem, da Sehbeeinträchtigungen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben können. Wir zeigen im Folgenden alles Wissenswerte zu Karriereweg, Tätigkeiten und Lohn von Augenärzten.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Augenarzt?
In der Schweiz erfolgt die Weiterbildung zum Facharzt für Ophthalmologie über eine strukturierte Ausbildung, die theoretische und praktische Komponenten umfasst. Nach Abschluss des Medizinstudiums beginnt die mehrjährige Weiterbildung in anerkannten Weiterbildungsstätten. Mehr zur Facharztausbildung zum Augenarzt hier:
Übersicht aller Facharztausbildungen und Fachrichtungen in der Schweiz:
Augenheilkunde – Aufgaben
Augenärzte diagnostizieren und behandeln eine Vielzahl von Erkrankungen des Auges, darunter der Katarakt (Grauer Star), das Glaukom (Grüner Star), Makuladegenerationen oder die diabetische Retinopathie. Sie sind auch die erste Anlaufstelle bei allen Formen von Sehstörungen wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) oder Altersfehlsichtigkeit (Presbyopie).
Neben medikamentösen Behandlungen und Lasertherapien führen Ophthalmologen auch operative Eingriffe durch, etwa Kataraktoperationen, Netzhautchirurgie oder refraktive Eingriffe zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Sie verordnen Brillen und Kontaktlinsen, behandeln Sehentwicklungsstörungen bei Kindern (z. B. Amblyopie, Schielen) und führen augenärztliche Kontrollen im Rahmen von Systemerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck durch.
Weitere Aufgaben sind die Abklärung von Augenbeschwerden bei neurologischen Erkrankungen oder nach Traumata, die Beurteilung der Fahrtauglichkeit sowie die Anpassung von Sehhilfen bei schwerer Sehbehinderung.
Typische Krankheitsbilder
In der Augenheilkunde sind einige Krankheitsbilder besonders typisch. Dazu gehören:
- Katarakt: Trübung der Augenlinse, die zu Sehverschlechterung führt
- Glaukom: Erhöhung des Augeninnendrucks mit Schädigung des Sehnervs
- Makuladegeneration: Degenerative Veränderung der Netzhautmitte, die das zentrale Sehen beeinträchtigt
- Diabetische Retinopathie: Netzhautschäden infolge von Diabetes mellitus
- Refraktionsfehler: Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus
Für wen ist die Facharztrichtung Augenheilkunde interessant?
Die Fachrichtung Augenheilkunde in der Schweiz ist besonders interessant für Mediziner, die präzise arbeiten, sich für feinmotorische chirurgische Eingriffe begeistern und Interesse an Sinneswahrnehmung und visueller Diagnostik haben. Sie eignet sich gut für Menschen, die sowohl operative als auch konservative Medizin ausüben möchten und Freude an technisch-diagnostischen Verfahren haben. Zudem bietet die Ophthalmologie oft planbare Arbeitszeiten und attraktive Karrieremöglichkeiten in Klinik und Praxis.
Wo kann man als Facharzt für Augenheilkunde arbeiten?
Fachärzte für Ophthalmologie können in verschiedenen Settings tätig sein: in Spitälern mit augenärztlichen Abteilungen, in spezialisierten Augenkliniken, in Gruppen- oder Einzelpraxen sowie in Forschungsinstituten oder der pharmazeutischen Industrie.
Auch Tätigkeiten im Bereich der Rehabilitationsmedizin oder der beruflichen Eignungsuntersuchung sind möglich. Durch die demografische Entwicklung und die zunehmende Bedeutung der Augengesundheit bestehen langfristig sehr gute Berufsaussichten.
Spezialisierungen und Weiterbildungen
Nach Erlangung des Facharzttitels bestehen Möglichkeiten zur Spezialisierung. Fortbildungen zu neuen Diagnoseverfahren und operativen Techniken werden regelmässig angeboten und dienen neben der persönlichen Weiterentwicklung auch der kontinuierlichen Qualitätssicherung.
Besonders beliebte Bereiche zur Weiterbildung und Spezialisierung im Bereich der Augenheilkunde sind Folgende:
- Vitreoretinale Chirurgie: Eingriffe im Bereich der Netzhaut und des Glaskörpers
- Hornhautchirurgie: Transplantationen und Behandlung von Hornhauterkrankungen
- Pädiatrische Ophthalmologie: Augenheilkunde bei Kindern
- Neuroophthalmologie: Schnittstelle zwischen Neurologie und Ophthalmologie
Passende Jobs
Augenheilkunde – Wie hoch ist der Lohn?
Der Lohn von Ophthalmologen variiert je nach Arbeitsort, Erfahrung und Anstellungsverhältnis. In Spitälern richtet sich das Gehalt nach kantonalen Richtlinien, während in eigener Praxis das Einkommen von der Patientenzahl und dem angebotenen Leistungsspektrum abhängt. Generell zählen Ophthalmologen zu den besser verdienenden Fachärzten in der Schweiz. Mit durchschnittlich etwa 115’000 CHF bewegen sich Augenärzte in der Schweiz im oberen Einkommens-Drittel der Ärzte. Mehr zum Arzt-Lohn in der Schweiz: