Im Winter hat die Grippe wieder Saison. Eine Erkrankung ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Vorbeugen lässt sich einer Influenza-Erkrankung nur durch eine Impfung. Insbesondere Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten sich impfen lassen. Damit schützen sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Personen in ihrem Umfeld.
Weniger Grippe-Fälle durch Corona-Schutzmassnahmen – Impfung dennoch wichtig
In der Schweiz haben Grippeviren von Januar bis März Hochsaison. Im vergangenen Winter ging die Zahl der Infektionen dank der Corona-Schutzmassnahmen zwar stark zurück, verschwunden ist die Influenza dadurch jedoch nicht. Abstand halten, gründliches Händewaschen, der Verzicht aufs Händeschütteln und Gesichtsmasken können das Infektionsrisiko senken, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz vor einer Erkrankung. Wirkungsvoll vorbeugen lässt sich dagegen mit einer Grippeimpfung. Die Impfung senkt die Gefahr einer Infektion um rund 90 Prozent. Damit schützt sie nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern auch deren privates und berufliches Umfeld vor einer Ansteckung. Das kommt vor allem Menschen zugute, die sich aus medizinischen Gründen nicht selbst gegen Influenza-Viren impfen lassen können.
Bei der Impfung gegen Influenza handelt es sich um einen sogenannten Tot-Impfstoff: Den Patienten werden inaktivierte Virushüllen gespritzt. Bei Erwachsenen baut sich der Impfschutz innerhalb von zwei Wochen auf. Erkranken geimpfte Personen dennoch, fallen die Symptome meist deutlich milder aus als bei Ungeimpften.
Impfung schützt vor möglichen Komplikationen einer Grippeerkrankung
Eine Infektion mit Influenza-Viren führt nicht zwangsläufig zu einer Grippeerkrankung. Die Mehrheit aller Fälle verläuft mild oder ruft nur schwache Beschwerden hervor. Allerdings sind Influenza-Viren selbst bei milden Symptomen hoch ansteckend. Gefährlich ist eine Erkrankung vor allem, da sie das Immunsystem stark schwächt. Dadurch können sich durch weitere Viren und Bakterien hervorgerufene Sekundärinfektionen im Körper ausbreiten. Eine Grippeerkrankung führt vergleichsweise häufig zu Komplikationen und kann etwa eine Lungenentzündung, eine Bronchitis oder eine Herzmuskelentzündung nach sich ziehen. Seltener treten in Folge einer Influenza-Infektion schwerwiegende Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung oder das Guillain-Barré-Syndrom, eine Erkrankung des Nervensystems, auf.
Grippe: Welche Personen sollten sich impfen lassen?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht davon aus, dass jährlich rund 1.500 Personen an einer Influenza-Infektion sterben. Gefährdet sind vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Aus diesem Grund wird die Influenza-Impfung insbesondere für die folgenden Personengruppen empfohlen:
- Personen über 60 Jahre
- Frühgeborene ab sechs Monate in den ersten beiden Grippesaisonen nach Geburt
- Jugendliche und Erwachsene mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgrund einer bestehenden chronischen Erkrankung
- medizinischem Personal, Pflegepersonal und Menschen, die mit Personen aus einer Risikogruppe oder Säuglingen in einem Haushalt leben
- Schwangere mit erhöhtem Erkrankungsrisiko, bevorzugt ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft
Für Patienten, die laut Impfempfehlung des BAG zur Personengruppe mit einem gesteigerten Infektionsrisiko gehören, übernimmt die obligatorische Krankenpflegeversicherung die Impfkosten, sofern die Franchise bereits erreicht wurde.
Der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung
Idealerweise fällt die Grippeimpfung in den Zeitraum von Mitte Oktober bis zum Ende der Grippewelle. In der Schweiz kann man zum Beispiel zum Nationalen Impftag am 5. November 2021 eine Impfung vornehmen lassen. Teilnehmende Arztpraxen und Impfapotheken impfen an diesem Tag auch spontan vorbeikommende Patienten, zu einem Pauschalpreis von 30,00 CHF. Die Grippeimpfung kann man aber auch noch im Dezember verabreichen. Das reicht noch aus, damit der Körper bis zum Beginn der Influenza-Hochsaison im Januar einen ausreichenden Impfschutz aufbauen kann.
Wie häufig muss die Impfung wiederholt werden?
Das Influenza-Virus mutiert sehr schnell. Da sich jedes Jahr neue Virusstämme verbreiten, muss man auch die Zusammensetzung des Impfstoffs jährlich anpassen. In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird der Impfstoff so zusammengestellt, dass er möglichst gegen alle Virus-Subtypen schützt, die in der kommenden Grippesaison umhergehen. Zumeist enthält er Stämme von zwei aktuellen Influenza-A-Subtypen sowie von einem aktuellen Influenza-B-Subtyp. Damit bietet er einen guten Schutz vor der Grippe, jedoch stets nur in der aktuellen Saison. Um kontinuierlich optimal vor einer Infektion geschützt zu sein, muss die Impfung jedes Jahr wiederholt werden.
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