Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit spürbar, und eine der drängendsten Herausforderungen, denen sich Gesellschaften und Einrichtungen stellen müssen, ist der Schutz vor extremen Hitzeperioden. In diesem Kontext gewinnt der Hitzeschutz für Patienten/innen in Spitälern sowie der Schutz des Pflegepersonals zunehmend an Bedeutung. Die Sicherstellung eines angemessenen Hitzeschutzes in Gesundheitseinrichtungen ist entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu gewährleisten und die Qualität der medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten.
Hier werden verschiedene Massnahmen und Strategien erläutert, die Spitäler ergreifen können, um Patienten/innen sowie Pflegepersonal vor den Auswirkungen extremer Hitze zu schützen und eine sichere und komfortable Umgebung zu schaffen.
Hitzeschutz für Patienten/-innen
Um den Hitzeschutz für Patientinnen/-innen während heisser Wetterperioden im Spital sicherzustellen, gibt es verschiedene effektive Massnahmen.
Klimaanlagen und Lüftungssysteme halten z.B. die Innentemperatur angemessen kühl, um den Komfort der Patienten/-innen zu gewährleisten. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unerlässlich. Alle Patienten/-innen sollten daher mit mehr Wasser als sonst versorgt werden, um Dehydrierung zu verhindern. Besondere Beachtung gilt älteren Menschen und solchen, die Schwierigkeiten haben, ihren Flüssigkeitsbedarf zu erkennen (z.B. Kindern, Menschen mit geistigen Behinderungen). Patienten/-innen nehmen ausserdem gerne kühlende Massnahmen an, v.a. kühlende Kompressen, Ventilatoren oder spezielle Kühlmatratzen.
Eine umfassende Aufklärung über die Risiken von Hitzestress und Schutzmassnahmen wirkt präventiv. Sowohl Patienten/-innen als auch deren Angehörige sollten darüber informiert werden, wie sie Überhitzung und Dehydrierung vermeiden können. Besondere Aufmerksamkeit sollte gefährdeten Gruppen wie älteren Patienten/-innen, Kindern, Schwangeren und Menschen mit bestimmten medizinischen Bedingungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegsprobleme) gewidmet werden, da diese Personen besonders anfällig für hitzebedingte Probleme sind. In Fällen extremer Hitze oder Hitzewellen sollten Patienten/-innen wenn möglich sogar in kühlere Bereiche des Spitals verlegt werden.
Eine regelmässige oder engmaschige Überwachung der Vitalparameter durch das Pflegepersonal ist besonders wichtig, um bei gefährdeten Patienten/-innen Anzeichen von Hitzeerschöpfung oder -schlag frühzeitig zu erkennen. Ausserdem werden die Auswirkungen von Hitze auf die Wirksamkeit bestimmter Medikamente oft unterschätzt. Daher sollte überprüft werden, ob Anpassungen der Dosierungen notwendig sind.
Hitzeschutz für Spitalpersonal
Das Wohl der Mitarbeiter/innen ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie qualitativ hochwertige Pflege leisten können und gleichzeitig ihre eigene Gesundheit bewahren.
Das Spitalpersonal sollte daher zunächst im Umgang mit hitzebedingten Notfällen geschult werden, um angemessen auf gesundheitliche Probleme von Patienten/-innen reagieren zu können. Das Personal sollte ebenfalls über die Risiken von Hitzestress aufgeklärt werden und darüber, wie sie sich selbst schützen können. Spitäler sollten dazu klare Richtlinien entwickeln und dem Personal mitteilen, wie mit Hitzebelastung umgegangen werden sollte. Spitäler sollten ausserdem über einen Notfallplan verfügen, der beschreibt, wie das Personal in Notfällen reagieren soll.
Alle Arbeitsbereiche im Spital sollten angemessen klimatisiert sein, um ein komfortables Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Mitarbeiter/innen sollten darüber hinaus angemessene und atmungsaktive Arbeitskleidung erhalten, um die Gefahr von Hitzestau zu minimieren. Wenn Mitarbeiter/innen spezielle Schutzkleidung oder Ausrüstung tragen müssen (z.B. Strahlenschutz etc.), sollte überprüft werden, ob diese ausreichend atmungsaktiv und belüftet ist.
Überall im Spital sollten leicht zugängliche Trinkwasserspender aufgestellt werden. Das ermutigt das Personal zur regelmässigen Flüssigkeitsaufnahme und verhindert Dehydrierung. Regelmässige Pausen und Ruhezeiten in kühlen Bereichen sind wichtig, da Hitze den Körper belastet. Spitäler sollten, wenn möglich, ausserdem flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen, um die heissesten Stunden des Tages für besonders belastetes Personal (Schwangere, ältere Mitarbeiter/innen) zu vermeiden. Wenn möglich, kann stattdessen die Organisation von häufigerem Personalaustausch eine Option sein, um die Belastung einzelner Mitarbeiter/innen während heisser Perioden zu reduzieren. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn z.B. bestimmte Stationen aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht effektiv gekühlt werden können.
Regelmässige Gesundheitsüberprüfungen sind wichtig, um Anzeichen von Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag frühzeitig zu erkennen. Verantwortungsvolle Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen bieten daher vorbeugend Unterstützung und Ressourcen für Mitarbeiter/innen an. Das können z.B. die Ausgabe von Speiseeis und kalten Getränken und regelmässige persönliche Kurzbesuche auf Station sein, um Probleme frühzeitig zu erkennen.