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praktischArzt Arzt & Karriere Strukturierte Übergabe

Strukturierte Übergaben im ärztlichen Alltag verankern

Strukturierte Übergaben Im ärztlichen Alltag Verankern
Zuletzt aktualisiert: 11.08.2025
Themen: Klinik & Arbeitsalltag, Patientenmanagement
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In der medizinischen Versorgung, besonders in Notaufnahmen, spielt die Übergabe von Patienten eine zentrale Rolle. Eine unstrukturierte oder unvollständige Übergabe kann schwerwiegende Folgen haben – von Missverständnissen bis hin zu Behandlungsfehlern. Gerade unter Zeitdruck und in interprofessionellen Teams entstehen leicht Lücken in der Kommunikation. Um dem entgegenzuwirken, wurden strukturierte Übergabeformate wie ISBAR (Introduction, Situation, Background, Assessment, Recommendation) entwickelt. Sie ermöglichen eine klare, einheitliche und sichere Informationsweitergabe. Dieser Beitrag beleuchtet die Herausforderungen bei ärztlichen Übergaben, stellt bewährte Modelle vor und zeigt auf, wie eine erfolgreiche Umsetzung im Klinikalltag gelingen kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. Herausforderungen bei ärztlichen Übergaben
  2. Strukturierte Übergabeformate
  3. Selbstorganisierte Implementierung im ärztlichen Team
  4. Hürden und Lösungsstrategien
  5. Fazit

Herausforderungen bei ärztlichen Übergaben

Übergaben gehören zu den wichtigsten Schritten in der Patientenversorgung. Besonders in der Notaufnahme entstehen jedoch durch hohen Zeitdruck, Stress und unvorhersehbare Abläufe viele Risiken. Oft müssen gleichzeitig viele Patienten versorgt werden, was die Situation zusätzlich erschwert. Besonders komplex wird es, wenn der Rettungsdienst die Patienten in die Notaufnahme übergibt. Dann treffen verschiedene Berufsgruppen wie Rettungskräfte, Pflegepersonal und Ärzte aufeinander. Ihre unterschiedlichen fachlichen Hintergründe führen leicht zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. Hinzu kommt, dass viele Fehler durch unklare oder fehlende Kommunikation entstehen. Patienten können ihren Gesundheitszustand oder ihre Medikamente oft nicht genau angeben.

Auch medizinisches Personal, wie medizinische Fachangestellte oder Pflegepersonal, kann Informationen falsch verstehen oder weitergeben. Deshalb braucht es strukturierte Übergaben mit klaren Abläufen, um die Patientensicherheit zu erhöhen und Fehler zu vermeiden.

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Strukturierte Übergabeformate

Um die Kommunikation im medizinischen Alltag sicherer zu machen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das ISBAR-Modell. Es hilft, wichtige Informationen klar und in fester Reihenfolge weiterzugeben. Zuerst wird die Identität des Patienten und des übergebenden Teams genannt. Danach folgt die Situation, also der aktuelle Zustand oder Grund für die Übergabe. Im Background (Hintergrund) werden Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente erklärt. Die Einschätzung (Assessment) beschreibt, was vermutlich das Problem ist, zum Beispiel anhand aktueller Messwerte oder bereits durchgeführter Massnahmen. Am Schluss folgt die Recommendation (Empfehlung) mit weiteren Schritten oder offenen Fragen.

Neben ISBAR sorgen auch Standard Operating Procedures (SOPs) für mehr Sicherheit. Sie legen genau fest, wie bestimmte Arbeitsabläufe ablaufen sollen, etwa bei der Desinfektion von medizinischem Equipment, der Patientenaufnahme oder der Medikamentenvergabe. Damit diese SOPs wirksam sind, müssen sie für alle Berufsgruppen verständlich und zugänglich. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten nach denselben Regeln handeln und Missverständnisse vermieden werden.

Beispiel: Patientenübergabe nach dem ISBAR-Modell

I – Introduction (Einleitung)

  • Name: Pflegekraft Anna Müller
  • Station: Station 4B – Innere Medizin
  • Patient: Herr Max Mustermann, 68 Jahre alt, Zimmer 412
  • Datum/Uhrzeit: 22.07.2025, 07:00 Uhr

S – Situation (Aktuelle Situation)

  • Herr Mustermann wurde gestern mit einer Exazerbation seiner COPD aufgenommen. Aktuell hat er Dyspnoe bei Belastung, Sauerstoffgabe mit 2 L/min über Nasenbrille, SpO₂ liegt bei 93 %.

B – Background (Hintergrundinformationen)

  • Aufnahmediagnose: COPD GOLD III, akute Exazerbation
  • Nebendiagnosen: Arterielle Hypertonie, Typ-2-Diabetes mellitus
  • Allergien: keine bekannt
  • Medikation: Salbutamol (Inhalativ, bei Bedarf), Prednisolon 40 mg, Metformin 1000 mg 1-0-1, Ramipril 5 mg 1-0-0
  • Letzte Vitalzeichen: RR 135/80, HF 88, Temp 37,4°C, BZ 122 mg/dl

A – Assessment (Einschätzung)

  • Der Patient ist orientiert, aber erschöpft. Atmung angestrengt, aber stabil unter Sauerstoff. Kein Fieber, kein produktiver Husten aktuell. Mobilisation ist derzeit nur mit Unterstützung möglich. Psychisch leicht angespannt wegen Atemnot.

R – Recommendation (Empfehlung)

  • Weiterhin Sauerstoffgabe mit Ziel-SpO₂ > 92 %
  • Atemtherapie heute um 11 Uhr durchführen
  • Lungenfunktionstest geplant für 14 Uhr
  • Blutgasanalyse erneut um 16 Uhr
  • Mobilisation mit Unterstützung durch Pflege
  • Bitte Rücksprache mit dem Arzt bei Verschlechterung der Atmung oder SpO₂ < 90 %

Selbstorganisierte Implementierung im ärztlichen Team

Wenn sich alle Teammitglieder diszipliniert an strukturierte Übergaben halten und empfohlene Konzepte wie ISBAR oder SOPs konsequent anwenden, lassen sich Fehlerquellen, Missverständnisse und Risiken für die Patienten deutlich reduzieren. Eine gemeinsame Sprache und ein klarer Ablauf bei der Informationsweitergabe fördern eine professionelle und reibungslose Zusammenarbeit. So entsteht im ärztlichen Team eine sichere Kommunikationskultur, auch ohne formale Anweisung von aussen. Entscheidend ist, dass jede und jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und sich aktiv an der Umsetzung beteiligt.

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Hürden und Lösungsstrategien

In vielen Schweizer Spitälern erschweren Hierarchien und hoher Zeitdruck die offene Kommunikation zwischen Fachpersonen. Häufig werden deshalb Sicherheitsbedenken nicht angesprochen – aus Angst, Kollegen blosszustellen, die Zusammenarbeit zu gefährden oder Patienten zu verunsichern. Eine Lösung liegt in der gezielten Förderung der Speak-Up-Kultur. Alle Teammitglieder sollen ermutigt werden, Sicherheitsrisiken offen anzusprechen, Fragen zu stellen und ihre Einschätzungen mitzuteilen, unabhängig von ihrer Position.

Eine weitere Hürde ist, dass strukturierte Übergaben von Ärzten oft als zeitaufwendig oder überflüssig angesehen werden. Umso wichtiger ist es, die Relevanz und den Nutzen klar zu kommunizieren. Strukturierte Übergaben erhöhen nicht nur die Patientensicherheit, sondern ermöglichen auch eine empathische und kompetente Betreuung, besonders in akuten Ausnahmesituationen, in denen Patienten besonders verletzlich sind.

Fazit

Strukturierte Übergaben sind ein entscheidender Baustein für mehr Sicherheit und Qualität in der Patientenversorgung – besonders in zeitkritischen Bereichen wie der Notaufnahme. Modelle wie ISBAR und standardisierte Abläufe (SOPs) helfen, Informationen klar, vollständig und verständlich weiterzugeben. Damit diese Konzepte wirksam greifen, braucht es jedoch nicht nur Fachwissen, sondern auch ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein im Team. Hierarchien, Zeitdruck und Unsicherheiten dürfen keine Hürden für offene Kommunikation sein. Eine gelebte Speak-Up-Kultur, diszipliniertes Handeln und gegenseitiger Respekt stärken die Zusammenarbeit und kommen letztlich den Patientinnen und Patienten zugute. Die strukturierte Übergabe ist somit keine lästige Pflicht, sondern ein aktiver Beitrag zu Sicherheit, Vertrauen und Professionalität im Klinikalltag.

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Redaktion
Florentina Blakaj
Autorin
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