
Rettungssanitäter üben eine wichtige Tätigkeit aus, die sogar über Leben und Tod entscheiden kann. Sie sind sowohl für die medizinische Erstversorgung am Unfallort als auch den Transport der Patienten zuständig. Es ist ein Beruf der viel Verantwortung und Sorgfalt fordert, sehr belastend aber gleichzeitig auch sehr erfüllend sein kann.
Welche Voraussetzungen für die Ausbildung gelten, wie der Berufsalltag eines Rettungssanitäters aussieht und mit welchem Lohn man rechnen kann, gibt es in diesem Beitrag im Überblick.
Rettungssanitäter – Voraussetzungen
Um die Ausbildung durchführen zu können, benötigt man entweder eine abgeschlossene mindestens dreijährige berufliche Grundbildung, einen Fachmittelschulausweis, die Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität oder eine gleichwertige Qualifikation. Darüber hinaus sollte man einen Führerausweis der Kategorie B besitzen, da man während der Ausbildung die Berechtigung für den berufsmäßigen Personentransport erwirbt. Weiterhin wird in der Regel eine Eignungsabklärung verlangt und häufig gibt es ein Mindestalter von 22 oder 23 Jahren.
Neben den formalen Vorgaben sollten angehende Rettungssanitäter auch bestimmte persönliche Eigenschaften mitbringen. In diesem Beruf kann es oft sehr stressig werden, daher sollte man als Rettungssanitäter psychisch belastbar sein und in jeder Situation stets Ruhe bewahren können. Körperliche Fitness sollten angehende Rettungssanitäter ebenfalls mitbringen. Da man häufig Menschen mit schweren Verletzungen sieht, darf man in diesem Beruf keinen Ekel vor Blut und anderen Körperflüssigkeiten haben. Weitere wichtige Eigenschaften sind Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Sorgfältigkeit, Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit.
Rettungssanitäter – Inhalt, Dauer und Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zum Rettungssanitäter dauert im Regelfall drei Jahre. Als Transportsanitäter mit eidgenössischen FA oder dipl. Pflegefachperson HF kann man einen verkürzten zweijährigen Lehrgang besuchen. Nach erfolgreichem Abschluss trägt man den eidg. Anerkannten Titel „dipl. Rettungssanitäter/in HF“.
Es findet sowohl ein theoretischer und praktischer Teil an der Schule als auch ein praktischer Ausbildungsteil im Rettungsdienst statt. Darüber hinaus gibt es weiterhin Spezialpraktika in benachbarten Berufen, wie zum Beispiel der Anästhesie, Intensivpflege oder Geriatrie. Somit sammeln angehende Rettungssanitäter umfassendes Fachwissen und Berufserfahrung. Während der Ausbildung lernen sie zum Beispiel alles zur Organisation, Leitung und Dokumentation von Einsätzen, wie man Situationen richtig beurteilt, sämtliche Maßnahmen zur Rettung und präklinischen Versorgung, sowie die Einleitung von operationellen Maßnahmen.
Rettungssanitäter – Lohn in der Ausbildung
Der Lohn in der Ausbildung variiert je nach Kanton und Ausbildungsbetrieb. Angehende Rettungssanitäter können zum Beispiel um die 35.000 CHF im Jahr verdienen. Das entspricht ungefähr 2.900 CHF im Monat. Da der Lohn von Ausbildungsbetrieb zu Ausbildungsbetrieb individuell geregelt wird, kann es jedoch große Unterschiede geben.
Rettungssanitäter – Tätigkeit und Alltag
Rettungssanitäter finden in der Regel in spitalgebundenen oder privaten Rettungsdiensten, öffentlichen Rettungsorganisationen oder bei der Luftrettung eine Anstellung. Zu ihren Arbeitszeiten gehören nicht nur Wochenend- und Nachtdienste, man muss zusätzlich Pikettdienst leisten.
In ihrem Arbeitsalltag organisieren und leiten Rettungssanitäter die Einsätze im Rettungsdienst, versorgen Patienten am Unfallort, leisten erste Hilfe und transportieren die Patienten vom Unfallort zum Spital. Sobald die Rettungssanitäter am Unfallort ankommen, verschaffen sie sich erst mal einen Überblick über die Situationen. Daraufhin übernehmen sie die Sicherung der Umgebung, die medizinische Versorgung der Patienten und ergreifen die nötigen Maßnahmen. Dabei kann es sich um das Beatmen, Defibrillieren, Verabreichen von Medikamenten und Infusionen oder auch eine Herzmassage handeln. Darüber hinaus müssen die Vitalfunktionen, wie zum Beispiel Blutdruck, überwacht werden.
In ihrem Beruf arbeiten Rettungssanitäter eng mit Ärzten, Pflegefachleuten, Polizisten und anderem Fachpersonal zusammen, um die Patienten so gut wie nur möglich versorgen zu können. Ist der Einsatz beendet müssen sie den Rettungswagen wieder auf Vordermann bringen. Das heißt sie reinigen und desinfizieren sämtliche Geräte und Instrumente, füllen Materialien auf und kontrollieren die gesamte Infrastruktur des Wagens. Somit ist gewährleistet, dass der Wagen für den nächsten Einsatz bereit ist. Neben der praktischen Arbeit gehören auch administrative Aufgaben wie die Dokumentation der Einsätze zum Berufsalltag eines Rettungssanitäters.
Rettungssanitäter – Lohn im Beruf
Im Schnitt verdient ein Rettungssanitäter in der Schweiz um die 5.874 CHF pro Monat. Die Spanne liegt dabei zwischen ca. 5.000 und knapp 6.700 CHF. Der Lohn kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. So verdienen Rettungssanitäter mit langjähriger Berufserfahrung mehr als Berufseinsteiger. Auch das Geschlecht, Alter und der Wohnort, insbesondere Kanton beeinflussen den Lohn.
Rettungssanitäter – Weiterbildung
Aufgrund der schnellen technischen und medizinischen Entwicklung gehören Rettungssanitäter zu den Berufen, die konstant Fortbildungen benötigen, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben. Abgesehen von den regulären Fortbildungen, gibt es weitere Weiterbildungsmöglichkeiten, mit denen man in der Karriereleiter aufsteigen und somit auch das Gehalt erhöhen kann. Ausserdem kann man mit einer Weiterbildung sein Fachgebiet wechseln und dadurch einen anderen Berufsalltag erleben. Je nach Interessengebiet ist für jeden etwas dabei. Als Rettungssanitäter ist man zum Beispiel zu den Nachdiplomstudiengängen HF in Anästhesie, Notfallpflege und IPS zugelassen, wenn man über genügend pflegerische Kenntnisse vorweisen kann. Man könnte alternativ den Bachelor of Science (FH) in der Pflege absolvieren. Eine andere Möglichkeit ist der Diplomlehrgang Berufsbildner/in.